Lungenfibrose
Unter einer Fibrose versteht man allgemein die Vermehrung von Bindegewebsfasern (Fibrosierung) in einem Organ. Allen Lungenfibrosen ist gemeinsam, dass es zu chronischen Entzündungen des Lungenbindegewebes kommt, wobei auch die feinen Wände der Lungenbläschen betroffen sind. Dabei wird das entzündete Lungengewebe in Bindegewebe umgebaut – es kommt zu einer krankhaften Vermehrung des Bindegewebes zwischen den Lungenbläschen und den sie umgebenden Blutgefäßen, welches dann verhärtet und vernarbt (fibrosiert). Diese Funktionseinschränkung führt dazu, dass der Sauerstoff schlechter in die Blutgefäße gelangen kann, was zu einer Störung des Gasaustauschs (Diffusionsstörung) und damit zu einer eingeschränkten Sauerstoffaufnahme führt. Zudem verliert die Lunge ihre Dehnbarkeit und versteift zunehmend. In der Folge muss mehr Kraft für die Dehnung der Lungen und damit mehr Atemarbeit aufgewandt werden. Die Atmung ist allgemein oberflächlich und schnell. Im Gegensatz zur COPD liegt das Atemproblem in der Phase des Einatmens: Der Patient erlebt dabei einen plötzlichen Atemstopp. Beim Lungenemphysem ist hingegen das Ausatmen erschwert. Die Lungenfibrose ist ein Sammelbegriff, der über 200 verschiedene Lungenerkrankungen umfasst. Diese sind teilweise sehr selten, daher sind zur Angabe der Häufigkeit der Erkrankung nur grobe Schätzungen möglich: Etwa 3-9 von 100.000 Einwohnern leiden an einer so genannten idiopathischen Lungenfibrose (ohne erkennbare Ursache).